VORBEREITUNG AUF DIE INNERE REISE
Vorbedingungen:
Es ist nicht unbedingt notwendig, für den Tankbesuch topfit und ausgeruht
zu sein, denn gerade der Tank ist auch ein gutes Hilfsmittel zur Entspannung
und Erholung, z. B. nach anstrengender und erschöpfender körperlicher
oder geistiger Arbeit.
Allerdings ist es für die weiterführende innere Arbeit an sich selbst
- ein sehr breites Spektrum an Bewußtseinsebenen ist erreichbar - günstig,
die größtmögliche körperliche und geistige Aufmerksamkeit
zur Verfügung zu haben.
In den Stunden vor dem Tankbesuch solltest Du daher nur wenig essen: Die Verdauung
beansprucht sonst einen guten Teil Deiner Energie.
Kontraindikationen:
Es gibt nur sehr wenige Kontraindikationen, die einen Tankbesuch ausschließen;
seine heilende und entspannende Wirkung entfaltet sich sowohl im physischen,
im psychosomatischen, im psychischen als auch im mentalen und spirituellen
Bereich.
Vorsichtshalber ausgeschlossen vom Tankbesuch sind Überträger ansteckender
Krankheiten (obwohl die Bittersalzlösung bakteriostatisch und keimhemmend
ist); sowie Personen, die auch in einer normalen Badewanne Schwierigkeiten
bekommen könnten (Epileptiker).
Suchtgifte aller Art, auch wenn sie legal sind, beeinträchtigen das Erleben
im Tank und sind kontraproduktiv.
Für Schwangere hingegen ist ein Tankbesuch sehr zu empfehlen: das schwerelose
Schweben entlastet Beckenmuskulatur und Fötus zugleich.
Für Kinder und Jugendliche ist ein Tankbesuch meist zu ”langweilig”:
sie suchen eher die Aufregung und den Kitzel der äußeren Stimuli
als Wachstumsanreize.
Vorbereitung auf die Reise:
Vor dem eigentlichen Floaten im Tank empfehlen wir eine Zeit ruhigen Einstimmens
auf die innere Reise. Das kann im Liegen oder Sitzen sein, auch Tai Chi oder
Yoga-Asanas sind sehr geeignet dazu.
Vielleicht gibt es auch besondere Ziele und Themen, die sich schon hier herauskristallisieren,
seien es körperliche Verspannungen, Beziehungsprobleme, seien es berufliche
Sorgen oder kreative Herausforderungen - alles kann zum Thema genommen werden.
Auch entspannende Musik oder das Lesen eines Buches kann zur Vorbereitung
dienen.
Lege nun die Kleider ab. Wenn Du einen Begleiter hast, kannst Du Dir auch
eine entspannende Massage geben lassen.
Nimm eine lange und ausführliche Dusche, um auf der äußeren
Ebene Deinen Körper und den Tank frei von Schmutz zu halten.
Auf der inneren Ebene ist das Duschen auch eine rituelle Reinigung, mit der
Du symbolisch die Vergangenheit und alle seelischen Verunreinigungen zurückläßt,
um Dich nackt und rein auf die Reise zu begeben.
DAS FLOATEN IM TANK - DIE EIGENTLICHE REISE
Bedingungen im Tank:
Der Tank ist einer der objektiv sichersten und ungestörtesten Räume,
die man sich auf der Erdoberfläche nur vorstellen kann.
Das warme Wasser trägt Dich, nimmt Dir die Schwerkraft ab. Die Temperatur
ist körperwarm und gleichbleibend.
Für ausreichende Frischluft ist gesorgt - durch einen Ventilator, der
vorgewärmte Luft in Kopfnähe einbläst; falls Du dennoch das
Gefühl bekommst, zuwenig Sauerstoff zu bekommen, kannst Du getrost den
Deckel etwas geöffnet lassen.
Deine Augen müssen nichts mehr sehen und kontrollieren - es ist absolut
sicher hier. Wenn Du dennoch Dich erst langsam gewöhnen willst oder Platzangst
verspürst, kannst Du den Deckel einen Spalt oder zur Gänze offenlassen.
Vielleicht hörst Du noch ein leises Surren des Ventilators, das aber
aufhört, wenn Du mit den Ohren unter Wasser kommst.
Lege Dich nun langsam auf den Rücken ins Wasser, den Kopf beim Einstieg.
Nun gib Dich dem Wasser hin - und es trägt Dich!
Wie im Toten Meer treibst Du an der Oberfläche - Du ”floatest”.
Stellungen beim Floaten:
Die einfachste Art ist es, die Arme seitlich ”herab”hängen
zu lassen; als Variante ist es auch möglich, sie ”nach oben”
zu strecken.
Solltest Du Schwierigkeiten haben, den Kopf in den Nacken fallen zu lassen
und kannst Du die Schulter- und Halsmuskeln nur schwer entspannen, so versuche,
die Hände hinter dem Kopf mit den Fingern zu verschränken und so
eine Stütze für den Kopf zu bilden.
Als weitere Möglichkeit können die Hände auch über dem
Bauch oder über die Brust gelegt werden.
Meist ist der Wechsel von Zeit zu Zeit die beste Methode.
Die Bittersalzlösung ist ein sehr hautfreundliches Gewässer. Auch
nach stundenlangem Liegen ist die Haut angenehm weich und geschmeidig. Und
anders als in Süßwasser gibt es keine Runzeln und Wasserfalten.
RÜCKKEHR und NACHWIRKUNGEN
Nach einiger Zeit - dies kann fünfzehn Minuten, aber auch einige Stunden
dauern - wirst Du Anzeichen erkennen, diesen Zustand - auch wenn er noch so
intensiv und vielleicht himmlisch gewesen sein mag - wieder zu verlassen.
Du kannst Dich dann im Tank langsam aufsetzen, an die Wand lehnen, und Dich
wieder an die Schwerkraft gewöhnen. Laß Dir ruhig noch fünf
Minuten Zeit, bevor Du den Deckel öffnest. Diese Zeit ist auch gut zum
Rekapitulieren der wichtigsten Erlebnisse.
Steig nur langsam aus, gewöhne die Muskeln wieder an ihre Aufgaben und
die Augen an das gedämpfte Rotlicht draußen. Sehr hilfreich ist
es, sich dann hinzulegen und mit Decken warm zuzudecken, die Augen noch geschlossen
zu halten und die inneren Bilder nochmals Revue passieren zu lassen.
Wenn ein Begleiter dabei ist, ist das Erzählen der Inhalte die beste
Möglichkeit, die Erkenntnisse zu festigen. Auch ein Diktaphon tut hier
gute Dienste. Eine gute Festhaltemöglichkeit ist auch das Zeichnen der
essentiellen Szenen. Aufschreiben ist zwar langwieriger, aber ebenfalls zu
empfehlen.
Wenn ein massage- oder berührungskundiger Begleiter da ist, kann eine
einfühlsame Massage einen weiteren Höhepunkt darstellen, denn Dein
Körper ist jetzt viel empfänglicher und entspannter und besitzt
erhöhte Sensibilität für jedwede heilende und wohltuende Berührung.
Wenn Dein intimer Freund oder Deine Freundin dabei ist, so ist das Begleiten
und Erleben des Partners nach dem Tank von besonderer Schönheit: seine
Erzählungen können Dir tiefere Einblicke in sein Wesen geben als
es sonst möglich ist. Du kannst ihm auf einer sehr einfühlsamen
und offenen Ebene begegnen. Einander halten und zu erzählen zählt
zu den berührendsten Erlebnissen eines Tankbesuches.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst Du noch einige Zeit die Nachwirkungen
spüren: entspannt liegen und atmen, vielleicht ein leichteres und beschwingteres
Gehen, eine innere Ruhe, eine heitere Gelassenheit, ein neues sensibleres
Erleben der Menschen und der Umwelt; Veränderungen, die Stunden anhalten
können oder auch nach Tagen noch spürbar sind. Die Erinnerung daran
läßt Körperempfindungen oder Gefühle wieder entstehen,
das Erlebte bleibt gespeichert und abrufbar.